Irgendwann spuckt die Röhre des Grauens mich wieder aus.
Es ist immer noch früher Morgen, und ich spaziere – mich meiner wiedergewonnenen Kopf- und Atemfreiheit erfreuend – nach Hause.
Dort erwartet mich bereits eine Nachricht der radiologischen Praxis auf meinem Anrufbeantworter. Die freundliche Stimme der Empfangsmitarbeiterin teilt mir mit, daß man noch eine zweite Aufnahme, diesmal der Halsregion, benötige und ich mich zwecks Terminabsprache nochmal melden möchte.
Mir wird speiübel und schwindelig. Ich kann mich gerade noch auf den Badewannenrand setzen, bevor mir schwarz vor Augen wird. Ich zittere am ganzen Körper, und wirklich gut Luft bekomme ich auch nicht.
Sie haben etwas gefunden, ist das einzige, was ich denken kann.
Ob sich so Todesangst anfühlt?
Das Gefühl, daß eine entfernt wahrgenommene Bedrohung plötzlich direkt vor mir erscheint und nach mir greift.
Nach einer halben Stunde habe ich mich wieder soweit im Griff, daß ich in der Praxis anrufen kann. Die Mitarbeiterin mit der freundlichen Stimme erklärt mir, daß die zweite Untersuchung notwendig sei, um die Gefäße, die in den Kopf führen, vollständig darstellen zu können. Nichts Schlimmes.
Natürlich glaube ich ihr kein Wort.